"the tools" (Stutz/Michels)
Heute brauchte ich mal wieder was Unterstützendes und habe in meiner Privat-Bücherei das vor kurzem gekaufte Buch "the tools" von Phil Stutz und Barry Michels entdeckt. Obwohl ich kein Fan von normaler Psychotherapie bin, bin ich von diesem Buch, das 2 Psychotherapeuten verfasst haben, sehr angetan. Was wiederum Sinn macht, da die beiden Herren auch nicht mehr viel mit ihrer eigentlichen Ausbildung (im strengen Sinne) zu tun haben.
In der Einführung ist schön erzählt, wie sich zwei Menschen gefunden haben, die anderen wirklich weiterhelfen möchten und nicht mehr nur strikt ihr erlerntes Wissen anwenden wollten, das stellenweise so weit ging, dass nach diesem System dem Klienten imaginäre Ursachen seines Problems geradezu eingeredet werden, wenn der Therapeut an seine Grenzen stösst. Ja, ich kann mir durchaus vorstellen, dass dies in einigen Berufen heutzutage gang und gäbe ist.
Ich habe heute nach der Einführung das erste Tool kennengelernt, das sich da nennt "Die Umpolung des Verlangens". Hier gehts es darum, wann immer man in einer Situation an seine Grenzen stösst, weil man Angst oder Schmerz empfindet und deshalb nicht weiterkommt, das eigene Empfinden der Situation so zu verändern, dass man schliesslich die Situation meistern kann.
Dies geschieht dadurch, indem man die Angst oder den Schmerz mit dieser einfach zu erlernenden Drei-Schritte Technik überwindet und daraus Stärke gewinnt. Dies muss nicht beim ersten Mal gelingen, aber man kommt dem Ziel Schritt für Schritt näher.
Wenn man z.B. schon lange Horror vor einem Gespräch hat, kann man in dem Moment, in dem man dieses Gefühl des Horrors (Angst, Schreckens) hat, dieses Tool anwenden und damit, zwar nicht zwangsläufig schon beim ersten Mal, letztendlich das Gespräch führen. Wie alles im Leben, hat auch dieser Erfolg seinen Preis, und zwar besteht der in diesem Falle darin, stetig am Ball zu bleiben, d.h. dieses Tool immer wieder anzuwenden, bis man letztlich diesen Horror, der aus welchem Grund auch immer in jemands Leben ist, überwunden hat.
Mit der Zeit automatisiert sich dieses Tool, d.h. wann immer ein Startsignal (Angst, Schmerz) für dieses Tool auftaucht, geht man letztlich automatisch in sekundenschnelle durch den Drei-Schritte Prozess und die Angst oder der Schmerz löst sich auf und stellen ab sofort kein Hindernis mehr da.
Wie immer bei solchen Dingen kann ich nur empfehlen: Ausprobieren und DANN urteilen. Aber nicht schon nach dem ersten Fehlschlag. Das ist nämlich typisch für uns Menschen, dass wir Dinge einfach nicht konsequent lang genug durchhalten und uns dann beschweren, das das ja nicht funktioniert. Auch ich könnte Euch darüber Geschichten erzählen.
Hier also meine heutige Buchempfehlung "the tools"
Blick ins Buch bei Thalia: Stutz, Phil; Michels, Barry - The Tools